Medizin studieren

Bewerbungsverfahren
Einmal Arzt zu werden ist der Traum vieler junger Menschen. Tatsächlich bewerben sich jedes Jahr weit mehr Personen, als es Studienplätze in Deutschland gibt. Daher gibt es Zulassungsbeschränkungen und Hürden, die in den letzten Jahren etwas adaptiert wurden und von der Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) definiert werden. 20 Prozent der Plätze werden durch das sogenannte Numerus Clausus Verfahren vergeben. Das bedeutet, es werden die Personen mit dem besten Abiturschnitt zugelassen. Je nach Jahr, Winter- oder Sommersemester und Bundesland kann dieser Schnitt variieren und liegt zwischen 1,0 und 1,6. Weitere 20 Prozent der Plätze gehen an Bewerber, die bereits lange Wartesemester angesammelt haben und währenddessen beispielsweise eine Ausbildung im medizinischen Bereich gemacht haben. Wichtig ist, dass die Zeit, in der man für andere Studiengänge eingeschrieben ist, nicht als Wartesemester zählt! Für die restlichen 60 Prozent der Bewerber kann jede Hochschule selber Kriterien definieren, nach denen sie Bewerber zulässt. Dies können wiederum die Noten sein, Wartesemester oder auch ein Auswahltest und -gespräch. Es gibt beispielsweise den standardisierten Test für Medizinische Studiengänge (TMS). Dieser wird an einigen Universitäten als Auswahlinstrument eingesetzt.

Close up of medical students sitting at a table in a classroom, wearing white lab coats over blue scrubs. The focus is on the blond woman wearing eyeglasses, reading a textbook.

Studienaufbau
Ein Medizinstudium ist ein sehr langes Studium, das im Regelfall ca. 6 Jahre, also 12 Semester und drei Monate dauert. Man startet mit dem vorklinischen Teil, in dem man naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Basisfächer hat. Als praktischen Teil muss man hier eine Erste Hilfe Ausbildung und ein Pflegepraktikum absolvieren. Danach geht es in den klinischen Teil, in dem medizinische Vorlesungen abgehalten werden und in dem nochmal ein Praktikum und das sogenannte Praktische Jahr absolviert werden muss.

Es gibt zwei große Prüfungen. Eine Prüfung wird nach dem vorklinischen Teil abgehalten und dauert insgesamt 8 Stunden. Die zweite Prüfung kommt am Ende des Studiums und dauert ca. 15 Stunden. Nach erfolgreichem Durchlaufen des Studiums hat man seine Approbation, d.h. die Legitimation für den ärztlichen Beruf, erworben. Danach kann man sich noch in einem medizinischen Fach zum Facharzt weiterbilden. Diese Ausbildung dauert noch einmal 3 bis 5 Jahre, wobei man hier bereits in einem Krankenhaus mitarbeitet und Geld verdient.

Optional kann man auch seinen Doktortitel machen. Hierfür muss man eine Doktorarbeit im Umfang von meist mehreren hundert Seiten schreiben.